Allgemein
Mit der Feuerwehrjugend wird der Fortbestand des freiwilligen Feuerwehrwesens langfristig gesichert. Viele Feuerwehren rekrutieren ihren Nachwuchs hauptsächlich aus der Feuerwehrjugend, sichern dadurch ihren Fortbestand und leisten dabei auch wertvolle Jugendarbeit.
Mit der Vollendung des 10. Lebensjahres haben die Mädchen und Burschen die Möglichkeit der Feuerwehr beizutreten, wo sie zunächst in der Feuerwehrjugendgruppe von eigens dafür ausgebildeten Jugendbetreuern betreut werden. Frühestens im Alter von fünfzehn Jahren werden sie dann in den Aktivstand der Freiwilligen Feuerwehr überstellt. Erst ab dem Zeitpunkt der Überstellung in den Aktivdienst dürfen die Jugendlichen auch an Einsätzen teilnehmen.
Der Niederösterreichische Landesfeuerwehrverband hat im Jahr 2018 beschlossen, der Zeit folgend eine Vorstufe zur Feuerwehrjugend zu etablieren. Somit konnte im September 2019 die „Niederösterreichische Kinderfeuerwehr“ aus der Taufe gehoben werden.
Ziel ist es, dass bei den Kindern das Interesse an der Feuerwehrjugend bzw. der Feuerwehr geweckt wird. Ebenso steht die Förderung von Kameradschaft, Freundschaft und Teamfähigkeit im Vordergrund. Die Kinder sollen an das Thema Feuerwehr alters gerecht und spielerisch herangeführt werden. Hauptsächlich werden durch Spiele, Geschichten und Experimente den Kindern Themen wie zum Beispiel Unfallverhütung, Erste Hilfe und Verkehrserziehung nähergebracht.
Kinder haben die Möglichkeit, ab dem vollendeten 8. Lebensjahr einer Kinderfeuerwehr beizutreten.
Mit der Niederösterreichischen Kinderfeuerwehr hat das Feuerwehrwesen wieder eine neue Möglichkeit der Zukunftssicherung des Freiwilligensystems geschaffen.
In die Feuerwehr integriert
Die Feuerwehrjugend ist in allen Bundesländern in die Feuerwehr integriert und bildet keine selbständige Organisation mit eigener Verwaltung. Durch die Bezeichnung „Feuerwehrjugend“ wird unterstrichen, dass die Jugendgruppen eine reine Nachwuchsorganisation der Freiwilligen Feuerwehren sind. Dadurch werden auch etwaige Befürchtungen entkräftet, die Feuerwehrjugend könne eine Konkurrenz für bestehende Jugendorganisationen, egal welcher Richtung, sein.
Die Feuerwehrjugend ist auch keine „Feuerwehr der Jungen“ parallel zu einer "Feuerwehr der Alten". Als Bekleidung wird bei Jung und Alt eine Dienstkleidung verwendet,die Feuerwehrjugendleistungsbewerbe sind wie bei den Erwachsenen bundeseinheitlich geregelt, ebenso wurden die Abzeichen vereinheitlicht. Anfangs hatte die feuerwehrfachliche Jugendausbildung ein starkes Übergewicht, heute halten sich feuerwehrfachliche und allgemeine Jugendarbeit die Waage. Die Jugendbetreuer sind dem Feuerwehrkommandant für ihre Tätigkeit ebenso verantwortlich wie etwa Zugs-und Gruppenkommandanten oder die Zeug- und Fahrmeister. Die Angehörigen der Feuerwehrjugend werden nicht für den unmittelbaren Einsatz ausgebildet, sie dürfen auch nicht für Einsatzaufgaben herangezogen werden.
Den Mitgliedern der Feuerwehrjugend werden Kenntnisse vermittelt, die später als Grundlage für die Feuerwehrausbildung im aktiven Dienst dienen. Die Jugendgruppe wird also der Feuerwehr anfangs keine unmittelbare Stärkung der Einsatzbereitschaft bringen,die Zinsen dieser mühevollen Arbeit zählen aber längstens dann, wenn die ersten Mitglieder der Feuerwehrjugend in den Aktivdienst überstellt werden.
Feuerwehrideal für unsere Jugend
Es ist ein interessantes Phänomen, dass die Jugendarbeit in der Feuerwehr Erfolge gerade in einer Zeit aufweisen kann, in der andere Organisationen um ihren Fortbestand bangen müssen. Der Feuerwehr kommt dabei zugute, dass in ihr jeder junge Mensch ohne Ansehen des Standes, der Religion und der politischen Herkunft und Überzeugung seinen Platz findet und dass diese „Ungebundenheit“ für viele Eltern ein Grund ist, ihr Kind der Feuerwehrjugend anzuvertrauen. Wenn wir bereits von den jungen Menschen Leistungen verlangen und ihnen lösbare Aufgaben übertragen, werden sie auch bereit sein, sich ausbilden zu lassen und dafür Zeit aufzubringen. Schließlich sollen die jungen Menschen in der Feuerwehrjugend nicht nur lernen, mit Feuerwehrgeräten umzugehen, sondern alle jene „Feuerwehrtugenden“ anzueignen, die sie als aktive Feuerwehrmitglieder dringend brauchen:
- Kameradschaft,
- Wille zu Qualität und zu Leistung,
- arbeiten, ohne dafür finanziell belohnt zu werden,
- Mühe auf sich nehmen, weil man an der Not des Nächsten nicht vorbeigehen kann.
In dieser erzieherischen Richtung liegt auch die Basis für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der NÖ Feuerwehrjugend.
Feuerwehrjugend im Bezirk Mistelbach
Feuerwehrjugend
- 54 Feuerwehrjugendgruppen
- ca. 450 Feuerwehrjugendmitglieder
Kinderfeuerwehr
- 8 Kinderfeuerwehrgruppen
- ca. 60 Kinderfeuerwehrmitglieder
Fertigkeitsabzeichen
Feuerwehrtechnik – Spiel / Fertigkeitsabzeichen Feuerwehtechnik
Feuerwehrtechnik – Spiel
Das "Feuerwehrtechnik – Spiel" dient zur Vorbereitung für das Fertigkeitsabzeichen "Feuerwehrtechnik". Voraussetzung für die Teilnahme am "Feuerwehrtechnik – Spiel" ist die Vollendung des 10. Lebensjahres und eine mindestens dreimonatige Mitgliedschaft bei der Feuerwehrjugend. Höchstalter 12. Geburtstag.
Folgende Stationen sind durch die Teilnehmer erfolgreich zu absolvieren:
- Station "Testblatt"
- Station "Geräte / Ausrüstung für den technischen Einsatz"
- Station "Hebel und Rollen"
Fertigkeitsabzeichen Feuerwehrtechnik
Das Fertigkeitsabzeichen "Feuerwehrtechnik" dient der Sicherung und dem Nachweis der Ausbildung in der Feuerwehrjugend über das richtige Verhalten in Notfällen, die Kenntnis über die Geräte für die technische Hilfeleistung und Grundkenntnisse über den technischen Einsatz. Voraussetzung für den Erwerb des Fertigkeitsabzeichens "Feuerwehrtechnik" ist die Vollendung des 12. Lebensjahres sowie eine mindestens dreimonatige Mitgliedschaft bei der Feuerwehrjugend.
Folgende Stationen sind durch die Teilnehmer erfolgreich zu absolvieren:
- Station "Testblatt"
- Station "Fahrzeugsicherung"
- Station "Geräte / Ausrüstung für den technischen Einsatz"
- Station "Der technische Feuerwehreinsatz"
Melder – Spiel / Fertigkeitsabzeichen Melder
Melder – Spiel
Das "Melder – Spiel" dient zur Vorbereitung für das Fertigkeitsabzeichen "Melder". Voraussetzung für die Teilnahme am "Melder – Spiel" ist die Vollendung des 10. Lebensjahres und eine mindestens dreimonatige Mitgliedschaft bei der Feuerwehrjugend. Höchstalter 12. Geburtstag.
Folgende Stationen sind durch die Teilnehmer erfolgreich zu absolvieren:
- Station "Fragen"
- Station "Gerätekunde" - Theorie
- Station "Gerätekunde" - Praxis
- Station "Funkgespräche"
Fertigkeitsabzeichen Melder
Das Fertigkeitsabzeichen "Melder" dient der Sicherung und dem Nachweis der Ausbildung in der Feuerwehrjugend im Nachrichtendienst. Voraussetzung für den Erwerb des Fertigkeitsabzeichens "Melder" ist die Vollendung des 12. Lebensjahres sowie eine mindestens dreimonatige Mitgliedschaft bei der Feuerwehrjugend.
Folgende Stationen sind durch die Teilnehmer erfolgreich zu absolvieren:
- Station "Testblatt"
- Station "Gerätekunde"
- Station "Funkgespräche"
Sicher zu Wasser und am Land – Spiel / Fertigkeitsabzeichen Sicher zu Wasser und am Land
Sicher zu Wasser und am Land – Spiel
Das "Sicher zu Wasser und am Land – Spiel" dient zur Vorbereitung für das Fertigkeitsabzeichen "Sicher zu Wasser und am Land". Voraussetzung für die Teilnahme am " Sicher zu Wasser und am Land – Spiel" ist die Vollendung des 10. Lebensjahres und eine Mitgliedschaft bei der Feuerwehrjugend. Höchstalter 12. Geburtstag. Alle teilnehmenden Mitglieder der Feuerwehrjugend müssen über ausreichende Schwimmkenntnisse verfügen und eine schriftliche Zustimmung des gesetzlichen Vertreters ist nötig. (siehe Handbuch Feuerwehrjugend 3.7.2).
4 aus 5 Stationen sind durch die Teilnehmer erfolgreich zu absolvieren:
- Station "Testblatt" (Pflichtstation)
- Station "Wasserdienst" (Wahlstation)
- Station "Zillenfahren mit Ruder" (Wahlstation)
- Station "Feuerwehrsicherheit" (Wahlstation)
- Station "Erste Hilfe" (Wahlstation)
Fertigkeitsabzeichen Sicher zu Wasser und am Land
Das Fertigkeitsabzeichen "Sicher zu Wasser und am Land" dient der Sicherung und dem Nachweis der Ausbildung in der Feuerwehrjugend im Wasserdienst und der Ersten Hilfe. Voraussetzung für den Erwerb des Fertigkeitsabzeichens " Sicher zu Wasser und am Land" ist die Vollendung des 12. Lebensjahres sowie eine Mitgliedschaft bei der Feuerwehrjugend. Alle teilnehmenden Mitglieder der Feuerwehrjugend müssen über ausreichende Schwimmkenntnisse verfügen und eine schriftliche Zustimmung des gesetzlichen Vertreters ist nötig. (siehe Handbuch Feuerwehrjugend 3.7.2).
4 aus 5 Stationen sind durch die Teilnehmer erfolgreich zu absolvieren:
- Station "Testblatt" (Pflichtstation)
- Station "Wasserdienst" (Wahlstation)
- Station "Zillenfahren mit Ruder" (Wahlstation)
- Station "Feuerwehrsicherheit" (Wahlstation)
- Station "Erste Hilfe" (Wahlstation)
Erprobungen / Erprobungs-Spiel
Die Erprobung, sowie das Erprobungs-Spiel der Feuerwehrjugend können bis zu zweimal jährlich in der Feuerwehr durchgeführt werden.
Erprobung - Spiel
Das Erprobungs-Spiel der Feuerwehrjugend dient zur Vorbereitung auf die Erprobungen in der Feuerwehrjugend. Die Teilnahme am Erprobungs-Spiel ist 10- und 11-jährigen Feuerwehrjugendmitgliedern, welche eine mindestens dreimonatige Mitgliedschaft bei der Feuerwehrjugend vorweisen können, möglich. Folgende Stationen sind durch die Teilnehmer erfolgreich zu absolvieren:
1. Erprobungs-Spiel
- Station „Testblatt“
- Station „Geräte / Ausrüstung für den Brandeinsatz“
- Station „Bekleidung der Feuerwehr“
2. Erprobungs-Spiel:
- Station „Testblatt“
- Station „Geräte / Ausrüstung für den technischen Einsatz“
- Station „Bekleidung der Feuerwehr“
- Station „Kleinlöschgeräte“
Unterlagen zum „Erprobungs–Spiel“ findet man im Handbuch Feuerwehrjugend in folgenden Kapiteln:
- 4.5.6 Erprobungs-Spiel
- 5.1.2 Geräte / Ausrüstung für den Brandeinsatz für das Erprobungs-Spiel
- 5.2.4 Geräte / Ausrüstung für den technischen Einsatz für das Erprobungs-Spiel
- 5.3.2 Kleinlöschgeräte für das Erprobungs-Spiel
- 5.10.1 Bekleidung der Feuerwehr für das Erprobungs-Spiel
Wissentest / Wissenstest-Spiel
Der Wissenstest und das Wissenstestspiel der Feuerwehrjugend werden einmal jährlich auf Bezirksebene in den Monaten März, April oder Mai durchgeführt.
Wissenstest-Spiel
Das Wissenstest-Spiel der Feuerwehrjugend dient der Sicherung und dem Nachweis der Ausbildung in der Feuerwehrjugend. Es umfasst einen schriftlichen Teil (Testblatt) undeinen Stationsbetrieb (praktische Kenntnisse und Fertigkeiten).
Die Teilnahme am Wissenstest-Spiel ist 10- und 11-jährigen Feuerwehrjugendmitgliedern, welche eine Mitgliedschaft bei der Feuerwehrjugend vorweisen können und eine entsprechende Ausbildung erhalten haben, möglich.
Folgende Stationen sind durch die Teilnehmer erfolgreich zu absolvieren:
Wertungsklasse Bronze
- Station "Testblatt"
- Station "Geräte erkennen"
- Station "Zeichen erkennen"
- Station "Richtiges Verhalten"
- Station "Notrufnummern und Warn- und Alarmsignale"
Wertungsklasse Silber
- Station "Testblatt"
- Station "Geräte erkennen"
- Station "Zeichen erkennen"
- Station "Richtiges Verhalten"
- Station "Notrufnummern und Warn- und Alarmsignale"
Wissenstest
Voraussetzung für den ersten Erwerb eines Wissenstestabzeichens (= die Stufe Bronze) ist die Vollendung des 12. Lebensjahres und die Mitgliedschaft bei der Feuerwehrjugend, sowie eine entsprechende Ausbildung.
Folgende Stationen sind durch die Teilnehmer erfolgreich zu absolvieren:
Wertungsklasse Bronze
- Station "Testblatt"
- Station "Dienstgrade"
- Station "Geräte / Ausrüstung für den Brandeinsatz"
- Station "Geräte / Ausrüstung für den technischen Einsatz"
- Station "Kleinlöschgeräte"
- Station "Leinen / Knoten"
Wertungsklasse Silber
- Station "Testblatt"
- Station "Dienstgrade"
- Station "Geräte / Ausrüstung für den Brandeinsatz"
- Station "Geräte / Ausrüstung für den technischen Einsatz"
- Station "Leinen / Knoten"
Wertungsklasse Gold
- Station "Testblatt"
- Station "Dienstgrade"
- Station "Kleinlöschgeräte"
- Station "Schutzausrüstung"
- Station "Handhabung des Handfunkgerätes"
Infos Eltern/Lehrer
Die Mitgliedschaft in der Feuerwehrjugend stellt eine sinnvolle und aufregende Freizeitgestaltung dar und sichert den Nachwuchs der freiwilligen Helfer der NÖ Freiwilligen Feuerwehren.
Gemeinnütziges Helfen in einer Gesellschaft
Mit der Vollendung des zehnten Lebensjahres haben die Mädchen und Burschen die Möglichkeit der Feuerwehr beizutreten, wo sie zunächst in der Feuerwehrjugendgruppe von eigens dafür ausgebildeten Jugendbetreuern betreut werden. Frühestens im Alter von fünfzehn Jahren werden sie dann in den Aktivstand der Freiwilligen Feuerwehr überstellt. Erst ab dem Zeitpunkt der Überstellung in den Aktivdienst dürfen die Jugendlichen auch an Einsätzen teilnehmen.
In den Feuerwehrjugendgruppen werden die Jugendlichen mit den zukünftigen Aufgaben eines Feuerwehrmitgliedes spielerisch vertraut gemacht.
Ein wichtiger Aspekt bei der Feuerwehrjugend ist die Vermittlung, wie wichtig gemeinnütziges Helfen in einer Gesellschaft ist. Darüber hinaus wird auch das erfolgreiche Arbeiten im Team bzw. in der Kameradschaft trainiert.
Leider haben nicht alle Freiwilligen Feuerwehren Niederösterreichs eine eigene Feuerwehrjugendgruppe. Jedoch besteht die Möglichkeit, der Feuerwehrjugendgruppe einer Nachbarfeuerwehr beizutreten.
Für weitere Informationen fragen Sie beim Feuerwehrkommandanten ihrer Feuerwehr nach - er hilft ihnen sicherlich gerne weiter.