Schadstoff Viertelsübung

NEURUPPERSDORF - Am 08.10.2022 fand die Schadstoffviertelsübung des Viertel OST (Weinviertel) in Neuruppersdorf statt. Schadstoffzüge aus den Bezirken Mistelbach, Gänserndorf und Hollabrunn übten den Ernstfall. 

Übungsannahme war ein Verkehrsunfall zwischen zwei LKW, wobei beide im angrenzenden Feld zum Liegen kamen. Bei einem der beiden Fahrzeuge handelte sich um einen Tanklastwagen, welcher Pestizide transportierte. Durch den Verkehrsunfall wurde ein Leck geschlagen, woraus das transportierte Medium unkontrolliert austrat. Der zweite LKW war mit Stückgut beladen, wobei auch darunter gefährliche Stoffe waren. Unter anderem waren Schwefelsäure und Natriumdithionit geladen. Diese Stoffe reagieren miteinander und haben eine gefährliche, chemische Reaktion zur Folge.

Die örtlich zuständige Feuerwehr Neuruppersdorf stellte diese Lage fest, setzte Erstmaßnahmen und führte die Menschenrettung der beiden Lenker durch. Außerdem wurde durch den Einsatzleiter auf Grund der Lage beschlossen, die Schadstoffzüge der Bezirke Mistelbach, Gänserndorf und Hollabrunn zu alarmieren. 

Bis zum Eintreffen der Schadstoffkräfte wurde durch die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Neuruppersdorf die Unfallstelle weiträumig abgesperrt.

Der ersteintreffende Schadstoffzug des Bezirkes Mistelbach begann sofort mit Schutzanzüge der Schutzstufe 3 mit weiteren Erkundungsmaßnahmen bei den beiden verunfallten LKW. Unterstützt bei der Erkundung wurde der Schadstoffzug durch ein Drohenteam. So wurden direkt Aufnahmen und Bilder in die Einsatzleitung übertragen. Außerdem wurde das aus dem Tankwagen austretende Medium aufgefangen und mit ersten Dichtmaßnahmen begonnen. Zwischenzeitlich wurde auch ein Dekontaminationsplatz aufgebaut, bei welchem Personen, welche mit den gefährlichen Stoffen in Berührung kamen, gereinigt werden, um eine Verbreitung der dieser außerhalb der Sicherheitszone zu vermeiden. 

Im Zuge der Erkundung durch die Schutzanzugsträger wurde festgestellt, dass sich noch zwei weitere Personen im Bereich der Ladefläche des Stückguttransporters befanden. Diese beiden Personen wurden unverzüglich gerettet, dekontaminiert und durch Feuerwehrsanitäter in weiterer Folge erstversorgt. 

Die Schadstoffzüge der Bezirke Gänserndorf und Hollabrunn rüsteten sich nach deren Eintreffen ebenso mit Schutzanzüge der Schutzstufe 3 aus und es wurden bereits im Einsatz stehende Trupps abgelöst, da das Arbeiten mit Schutzanzüge eine große, körperliche Belastung ist. 

Während der Arbeiten kam es im LKW, welcher mit dem Stückgut beladen war, zu einer chemischen Reaktion, welche eine Rauchwolke zur Folge hatte. Der Trupp der Schutzanzugträger, welcher zu diesem Zeitpunkt gerade im Fahrzeuginneren arbeitete, zog sich unverzüglich zurück und sondierte die Lage von einer sicheren Entfernung. Nach dem sich der Rauch verzogen hat, wurde damit fortgesetzt, die unterschiedlichen Stoffe voneinander zu trennen und diese in geeignete Behältnisse zu legen, mit welchen ein gesicherter Abtransport von der Einsatzstelle möglich war. 

Bei dem Tanktransporter wurde ebenso begonnen, dass das noch im Tank befindliche Pestizid in entsprechende Behälter umzupumpen. 

Noch während der Übung wurde durch die Einsatzleitung eine Pressekonferenz abgehalten, wo alle anwesenden Pressevertreter Informationen zur Lage erhielten. 

Nachdem alle Aufgabenstellungen erfolgreich abgearbeitet wurden, konnte die Übung beendet werden. Eine Übungsnachbesprechung fand im Feuerwehrhaus Neuruppersdorf statt.

Bei der Übung nahmen 90 Feuerwehrmitglieder mit 30 Fahrzeugen im Einsatz. 

BFKDT OBR Markus Schuster machte sich selbst ein Bild vor Ort und war von der tollen Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Schadstoffzügen begeistert. Er bedankte sich bei allen anwesenden Feuerwehrmitglieder für deren Engagement in diesem sehr umfangreichen Sachgebiet. 

Fotos:

  • BFKDO Mistelbach
  • Freiwillige Feuerwehr Neuruppersdorf
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