Großübung in Bullendorf

BULLENDORF (24.09.2022) - Großaufgebot an Feuerwehren: Gut 100 Feuerwehrmitglieder mit 22 Fahrzeugen übten den ganzen Nachmittag folgendes Szenario: Übungsannahme waren schwere Niederschläge am Oberlauf der Zaya, was zu großflächigen Überschwemmungen führte. Bei Bullendorf trat die Zaya ebenfalls über die Ufer und bedrohte eine Siedlung. Da die regionalen Feuerwehren bereits im Einsatz standen, wurde der 6. Zug der KHD-Bereitschaft Gänserndorf alarmiert.

Der Damm bei der Siedlung wurde durch mehrere verschiedene Systeme verstärkt bzw. erhöht:
1.    klassische Sandsäcke
2.    Paletten, die mit Folien bespannt und mit Sandsäcken beschwert werden
3.    Waterwall: fünf Meter lange Kunststoffelemente, die mit 10 bis 12 Wasser gefüllt werden und ca. 150 bis 180 cm hoch sind
4.    luftgefüllte Kunststoffelemente, ca. 50 cm hoch
Die letzten beiden Systeme wurden nach den Erfahrungen bei den verschiedensten Hochwasserkatastrophen, beispielsweise an der March, angeschafft, sind im Katastrophenlager in Tulln untergebracht und können jederzeit angefordert werden.

Die Feuerwehren des Unterabschnitts Wilfersdorf wurden als ortskundige Feuerwehren im Ort eingesetzt, wo mittels Flachwasserbooten die Evakuierung mehrerer Familien der betroffenen Siedlung geübt wurde. Das besondere an diesen Booten sind Räder an der Unterseite, was einen Einsatz auch bei nur wenig Wasser ermöglicht, solange der Untergrund befestigt ist. Auch diese Boote lagern im Katastrophenlager in Tulln. Die robusten Boote sind mit Ruder, Außenbordmotor, Rettungswesen und Einstiegshilfen ausgestattet und binnen Minuten einsatzbereit. Außerdem gab es eine Station, bei der mit Hilfe einfacher Mittel die Fließgeschwindigkeit und der Wasserstand von Bächen oder Flüssen gemessen werden kann.

Kurz vor 18.00 Uhr wurde die Übung beendet und alle teilnehmenden Feuerwehren konnten ihre Geräte verstauen, bevor es zur Nachbesprechung ins Feuerwehrhaus Bullendorf ging. Dort bedankten sich die Organisatoren, BSB Waserdienst Martin Pleil und Bullendorfs Kommandant René Hobersdorfer, bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Marianne Prinz von der BH Mistelbach betonte die hohe Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren und Behörden bei Hochwasserereignissen und zollte der professionellen Arbeit Respekt. Die Bezirksfeuerwehrkommandanten Markus Schuster und Georg Schicker (Gänserndorf) lobten die vorbildiche Kooperation über die Bezirksgrenzen hinweg, was ja bereits mehrmals auch im Ernstfall unter Beweis gestellt wurde. Außerdem gab es bereits eine Gegeneinladung – 2023 wird im Bezirk Gänserndorf ein Übungsszenario für die KHD-Bereitschaft aus Mistelbach aufgebaut.

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