Sie befinden sich hier: Startseite > Aktuelles > News
Am 5. November 2024 wurden die Berufsfeuerwehr Mikulov (CZ), vier Freiwillige Feuerwehren aus Tschechien und die Freiwillige Feuerwehr Drasenhofen zu einer Einsatzübung mit dem Titel „Menschenrettung aus einer 3 km langen Höhle“ alarmiert. Nur knapp 5 km von Drasenhofen entfernt befindet sich die Turold-Höhle, eine siebenstöckige, 3 km lange Kalksteinhöhle mit einem 9 Meter tiefen See im Inneren.
Die FF Drasenhofen rückte am Dienstagnachmittag mit dem Hilfeleistungsfahrzeug 2 zur Zentrale der nur 5 Minuten entfernten Berufsfeuerwehr in Mikulov aus. Von dort ging es im Konvoi gemeinsam mit einem Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr in den Norden der 8.000 Einwohner großen Stadt, wo sich am Fuße eines Berges der Eingang zum Höhlensystem befindet.
Vor Ort rückten die beiden zuerst eintreffenden Feuerwehren mit je einem Rettungstrupp – bestehend aus der Berufsfeuerwehr Mikulov und der FF Drasenhofen, ausgestattet mit einem Spineboard, einer Korbschleiftrage, Seiltechnik-Ausrüstung und einem Sanitätsrucksack – zu den ersten vermissten Personen vor.
Nach über 15 Minuten mühsamen Vorkämpfens mit 50 kg schwerer Ausrüstung über Wendeltreppen, enge Höhlengänge und steile Stiegen stieß die FF Drasenhofen auf eine Person, die auf den Stufen liegend vorgefunden wurde. Der Rettungstrupp erstversorgte die Person und bereitete sie für den Transport vor. Der Verletzte wurde in einem Kraftakt schonend Stockwerk für Stockwerk nach oben transportiert; auf den letzten Metern kam eine tschechische Freiwillige Feuerwehr entgegen und übernahm den weiteren Transport.
Während des Aufenthalts im Bereitstellungsraum beim Höhleneingang kam die Meldung eines Realeinsatzes: Eine Person war in der Höhle zusammengebrochen. Sofort eilte ein Rettungstrupp der FF Drasenhofen der Person zur Hilfe. Gemeinsam mit Kollegen der tschechischen Feuerwehr wurde die Person erstversorgt und beim Verlassen der Höhle unterstützt. Insgesamt mussten fünf Personen aus der Höhle gerettet werden.
Im Anschluss wurden die Feuerwache und die Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr besichtigt, und es wurden interessante Gespräche geführt. Ein Highlight war das Großtanklöschfahrzeug, die Ausrüstung und die Rutschstange in der Fahrzeughalle.
Unter dem Motto „Hilfe kennt keine Grenzen“ arbeiten grenznahe Feuerwehren regelmäßig mit den Kolleginnen und Kollegen aus Tschechien zusammen – beispielsweise im Jahr 2021 beim verheerenden Tornado in Tschechien oder 2023 bei einem Verkehrsunfall auf der Nordautobahn bei Drasenhofen mit zehn eingeklemmten Personen. Um diese Zusammenarbeit weiter zu verbessern und zu fördern, werden regelmäßig gemeinsame Übungen veranstaltet.